3000 Biker gedachten 23 Unfallopfern

Verkehrssicherheitstag in Salzgitter, danach Gottesdienst im Braunschweiger Dom mit Landesbischof Weber

Rund 3000 Motorradfahrer, deutlich weniger als in den vergangenen Jahren, haben am Samstag an einem Verkehrssicherheitstag in Salzgitter, einer Konvoi-Fahrt nach Braunschweig und einem Gedenkgottesdienst im Dom für die im vergangenen Jahr tödlich verunglückten Biker teilgenommen.

Thomas (40), Andreas (34), Konstantin (29), K-Wilhelm (73), Eerke (50) - insgesamt 23 Motorradfahrer sind im Jahr 2001 im Regierungsbezirk Braunschweig ums Leben gekommen. "Seit langem hatten wir wieder einen mit Alkohol dabei", sagt Pfarrer Reinhard Arnold, Motorradseelsorger und Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Motorradfahrer (acm), die wie in den Vorjahren die Veranstaltung federführend organisiert hat.

Arnolds Angaben zufolge sind, für die tödlichen Unfälle von Zweiradfahrern überwiegend Autofahrer verantwortlich. Unfallschwerpunkt im Regierungsbezirk sei immer noch der kurvenreiche Harz. Und genau dort schneite es am Samstag. "Viele Biker sind bei dem Wetter gar nicht erst losgefahren", vermutet Arnold. Deswegen haben die Verantwortlichen kurzerhand statt der geplanten drei Konvois nur zwei mittags von dem VW-Parkplatz in Salzgirter-Beddingen gen Braunschweig starten lassen.

Bereits von 9 Uhr morgens an hatten dort acm, Landesverkehrswacht, VW, Öffentliche Versicherung, Radio ffn sowie einige Motorradclubs einen Verkehrssicherheitstag organisiert - mit Vorführungen rund ums Motorrad, Hubschrauber-Rundflügen und einem Geschicklichkeitsparcours. Schirmherr der Gedenkfahrt war in diesem Jahr CDU-Landtagsabgeordneter Hermann Eppers. Er lobte insbesondere den ehrenamtlichen Einsatz: Über 200 Menschen leisten hier inklusive Vorbereitung 10 000 Arbeitsstunden.

Bei dem Gedenkgottesdienst im Dom nahm der braunschweigische Landesbischof Dr. Friedrich Weber auch Bezug auf die Erschießungen an dem Erfurter Gymnasium. Die grauenvolle Tat zerreiße die Seelen der Überlebenden und Angehörigen. Es stelle sich die Frage, ob Gewalt die Sprache unserer Zeit geworden sei.

(Artikel aus Braunschweiger Zeitung vom 29.04.2002)